Fesseln. Berühren.Bewegen.
Fesseln. Berühren.Bewegen.
Spielend - vor allem mit ganz vielen Rollenspielen habe ich mit "den Jungs" die Welt entdeckt. Viel Wald drumrum. Immer draußen. Manchen Blödsinn gemacht. - Aber schön wars.
Ich wollte schon sehr früh Schreiberin werden. - Ich habe immer gerne Geschichten erzählt. - Und als Kind auch mit Begeisterung gespielt. Wie gut, dass ich so tolle Freunde hatte, die alles mitgemacht haben. Es war ein Paradies und ich war sehr glücklich.
Dann sind wir dort weg gezogen. Damals fiel ich in so eine Art Schockstarre. Ich habe in Tagträumen gelebt. Ich habe angefangen Tagebuch zu schreiben. Ich war überall auf der Welt, aber nicht mehr an dem Ort, wo ich tatsächlich war.
Im Tagebuchschreiben habe ich schnell entdeckt, dass ich viele bin. Das arme Opfer aber auch die Raffinierte, die mit ihrem Opfersein spielen kann. Die treue Freundin - aber auch die Einsiedlerin. Eine Fremde - aber auch eine, die in ihrer Clique aufgeht.
Mein Vorbild war damals Günther Eich. "Seid Sand nicht Öl im Getriebe der Zeit", hatte er geschrieben - und genauso wollte ich sein.
Als ich später mal erzählt habe, ich wollte Schriftstellerin werden - spürte ich das Lächeln der Leute. Niemand hat es ernst genommen. Niemand hat mir gesagt, wo und wie ich das lernen könnte. - Ich weiß, dass so manche andere das auch gerne werden wollte. Die meisten studierten dann Germanistik. - Was sehr wenig mit kreativem Schreiben zu tun hat.
Ich fand, dass es sich besser anhört zu sagen, ich will Journalistin werden. Hat ja auch mit Schreiben zu tun. - Und studierte Philosophie.
Fast schien die Idee schon vergessen. Geld verdienen. Kinder haben. Überleben haben ihre Aufmerksamkeit gefordert. Wären da nicht wie durch ein Wunder immer wieder diese Programmhefte der Frankfurter Frauenschule mit ihrem Angebot einer Schreibwerkstatt in meinem Briefkasten gelandet. - Und nachdem ich wirklich jahrelang darum herum gestrichen bin, kam der Punkt an dem ich gesagt habe: so ich will es wissen. Entweder ich kann es oder ich kann es eben nicht. - Inzwischen war ich nämlich so weit, mich für die Idee des Schreiben wollens zu schämen. Und mir selbst einzureden, dass das Quatsch sei.
Und ich habe mich auch getraut mit meinen Geschichten raus in die Welt zu gehen. Eine wurde in der Zürcher Neuen Zeitung veröffentlicht. Eine in der Literaturzeitschrift der Goethe-Universität. Vor allem aber habe ich meine Freude an Lesungen entdeckt. Ich habe Lesungen für mich alleine organisiert - an schönen Orten und bei schönen Veranstaltungen in Frankfurt - aber auch thematische Lesungen mit anderen Autoren und Autorinnen.
Und ich habe meine Leidenschaft für das Weitergeben des Schreibens als Kunst- und Ausdrucksform entdeckt.
Roman schreiben. Intensiv. In diesen 12 Wochen, gehen wir in die Tiefe. Entwickeln deine Hauptpersonen. Den Plot, der sich aus den Fehlern und Bedürfnissen deiner Figuren ergibt. Am Ende schreibst du die Logline, mit der du Agenturen überzeugst.